Ein einigermaßen aktuelles Smartphone hat heutzutage (zumindest aus technischer Sicht) alles, was man braucht, um gute Videos zu machen. Sie müssen also gar nicht erst viel Geld für teures Equipment ausgeben. Ein weiterer Vorteil: Das Smartphone hat man eigentlich immer dabei, sodass in einem passenden Moment auch spontan die Kamera gezückt werden kann.
An folgende Punkte sollten Sie jedoch immer denken, bevor Sie anfangen zu filmen:
- Wo soll das Video veröffentlicht werden? Auf Social Media wird eher Hochformat benötigt, auf YouTube dagegen Querformat; je nach Plattform gibt es außerdem Zeitlimits
- Licht/Beleuchtung: Vermeiden Sie Gegenlicht und zu dunkle Orte
- Ton: Achten Sie auf evtl. störende Nebengeräusche
- Perspektive: Filmen Sie nicht alles von einer Position, stehen Sie auf und probieren Sie verschiedene Blickwinkel aus (z. B. Wechsel Totale – Nahaufnahme)
- Bildausschnitt: Wählen Sie einen sinnvollen Bildausschnitt (Stichwort: goldener Schnitt)
- Schwenks: Vermeiden Sie ruckartige Bewegungen während des Filmens
- Machen Sie mehrere Videos von einer Szene (bspw. auch in unterschiedlichen Formaten), damit Sie später eine Auswahl haben
Inhalte und Protagonisten
Aufnahmen vom letzten Konzert – bspw. auf YouTube – sind eine schöne Erinnerung, gerade in den sozialen Medien haben Sie aber noch viel mehr Möglichkeiten: Posten Sie doch mal eine kurze Sequenz aus der Probe oder vom Aufbau für das Vereinsfest; schneiden Sie einen kleinen Film über Ihre letzte Konzertreise oder stellen die Vorstandschaft und den Dirigenten mit kleinen Interviews vor. So machen Sie nicht nur Werbung für verschiedene Veranstaltungen, sondern präsentieren Ihren Musikverein auch lebendig und authentisch. Auch hier lohnt es sich, verschiedene Formate einfach mal auszuprobieren.
Je weniger Erfahrung man mit dem Produzieren von Videos hat, desto wichtiger ist eine gute Vorbereitung. Wo soll das Video aufgenommen werden (Stichwort: Licht und Ton)? Um welche Inhalte soll es gehen (z. B. Interviewfragen vorbereiten)? Der Inhalt sollte außerdem immer einer gewissen Dramaturgie folgen. Zur Vorbereitung gehört auch die Überlegung, wer denn überhaupt gefilmt werden soll. Wer vor der Kamera steht, sollte sich dort auch wohl fühlen. Zwar kann die Person hinter der Kamera die Atmosphäre durch ihre Mimik und Körperhaltung durchaus beeinflussen, wer aber grundsätzlich kamerascheu ist, sollte auch nicht vor die Kamera gezwungen werden.
Tipps zur Nachbearbeitung
Die Möglichkeiten zur Nachbearbeitung sind enorm. Hier sollte also zunächst einmal abgewägt werden, was wichtiger ist: Aktualität oder Ästhetik? Soll das Video nur ein kurzes Stimmungsbild von einer Veranstaltung wiedergeben und Kurzentschlossene zum Vorbeikommen animieren? Dann lieber ein kurzer, prägnanter Clip, bei dem nicht viel optimiert werden muss. Soll dagegen die neue Dirigentin in Interviewform mit einem Video vorgestellt werden, dann lohnt sich die Nachbearbeitung eigentlich immer. Schon allein deshalb, weil das Video vermutlich auf verschiedenen Plattformen verwendet werden und für längere Zeit abrufbar sein soll. Haben Sie keine falsche Scheu, langweilige Stellen, Sprechpausen oder Versprecher herauszuschneiden oder den Ablauf des Gesprächs zugunsten der Dramaturgie vielleicht sogar umzustellen. Auch im Fernsehen wird kaum ein Interview eins zu eins so übertragen, wie es geführt wurde.
Ein nützliches Tool für die Nachbearbeitung ist beispielsweise die App „InShot“. Sie ist in ihrer Basis-Version kostenlos und bietet bereits eine Vielzahl an Möglichkeiten. Sie können unter anderem Musik unterlegen, kleine Aufnahmefehler hinsichtlich Farbe und Helligkeit ausgleichen und mit Filtern arbeiten. Eine weitere sinnvolle App ist „MixCaptions“ für die Erstellung von Untertiteln – denn gerade in den sozialen Medien werden Videos auch gerne ohne Ton an öffentlichen Orten wie z. B. in der Bahn oder im Wartezimmer angesehen.