Ein Gespräch über Inspiration, Technik und die Zukunft seines Instruments
Bastien Baumet zählt zu den führenden Euphonium-Solisten weltweit. Als Gewinner zahlreicher internationaler Wettbewerbe und langjähriges Mitglied der Paris Brass Band hat er das Instrument in Frankreich und darüber hinaus maßgeblich geprägt. Neben seiner Solokarriere ist er Professor am CNSMD in Lyon und setzt sich intensiv für die Weiterentwicklung des Euphoniums ein. Im Frühjahr 2025 tritt er als Solist mit dem Landesblasorchester Baden-Württemberg auf. Walter Melcher führte ein interessantes Gespräch mit Bastien Baumet, indem er von seinen musikalischen Anfängen, seinen technischen Ansätzen und seiner Vision für die Zukunft des Instruments erzählt.
Bastien, du wurdest 1988 im Süden Frankreichs geboren und hast mit sechs Jahren angefangen, Musik zu machen. Erinnerst du dich an den Moment, in dem du das Euphonium für dich entdeckt hast?
Ja, ich erinnere mich sehr gut daran. Meine ersten musikalischen Erfahrungen machte ich mit dem Schlagzeug und dem Altsaxophon, aber alles änderte sich, als ich durch meinen ersten Lehrer, Patrick Maurin, das Euphonium entdeckte. Er hat mir das Instrument vorgestellt und mich auf meinen ersten Schritten begleitet. Dank seines Unterrichts und der Inspiration, die ich in Aufnahmen fand, konnte ich schon früh meinen eigenen Klang und meine Musikalität entwickeln. Mit der Zeit faszinierte mich die Wärme und Ausdruckskraft des Euphoniums immer mehr, und mir wurde klar, dass dies das Instrument war, dem ich mich widmen wollte.
Gab es in deiner Kindheit oder Jugend darüber hinaus weitere Vorbilder oder Mentoren, die dich besonders geprägt haben?
Ja, viele. Steven Mead hatte einen enormen Einfluss auf mich – sein Spiel, sein Klang und seine Vision für das Euphonium haben mich sehr inspiriert. Aber darüber hinaus wurde meine Entwicklung durch mehrere Lehrer geprägt. Nach Patrick Maurin studierte ich bei Christian Delange in Villeurbanne, wo ich mich intensiver mit den technischen Aspekten des Instruments auseinandersetzte. Später hatte ich am CNSM de Paris das Privileg, von Philippe Fritsch und Jean-Luc Petitprez zu lernen. Sie halfen mir, meine künstlerische Ausdruckskraft zu verfeinern und mich als Solist weiterzuentwickeln. Jeder dieser Mentoren spielte eine entscheidende Rolle in meiner Entwicklung und gab mir die Werkzeuge, um meine Grenzen zu überschreiten und mich durch das Euphonium voll und ganz auszudrücken.
In Frankreich ist das Euphonium nicht so bekannt wie in Großbritannien oder den USA. War das für dich in deiner Entwicklung eher ein Hindernis oder eine spannende Herausforderung?
Ich habe es immer als eine spannende Herausforderung gesehen. Das Euphonium ist in Frankreich noch nicht so etabliert wie in anderen Ländern, aber genau das hat mich motiviert, noch härter daran zu arbeiten und dem Instrument die Sichtbarkeit zu verschaffen, die es verdient. Es war mir immer ein Anliegen, sein Potenzial über den Kontext traditioneller Brass Bands hinaus zu zeigen, neue Repertoires zu erkunden und mit Komponisten zusammenzuarbeiten, um die Möglichkeiten und die Reichweite zu erweitern. Anstatt die Situation als Einschränkung zu betrachten, habe ich sie eher als Chance genutzt, innovativ zu sein und das Instrument auf das internationale Niveau zu heben, das es verdient.
Schon heute kannst du auf eine beeindruckende Karriere zurückblicken und hast viele Preise gewonnen. Gab es einen Schlüsselmoment, eine bestimmte Aufführung, einen Wettbewerbserfolg – oder sogar einen ganz persönlichen Moment beim Üben –, der für dich alles verändert hat?
Es gab viele Schlüsselmomente in meiner Karriere, aber wenn ich einen auswählen müsste, dann wäre es mein erstes großes Solo-Konzert mit Orchester. Das war ein Wendepunkt, weil ich dabei realisierte, wie sehr ich es liebe, als Solist auf der Bühne zu stehen und durch die Musik mit dem Publikum zu kommunizieren. Ein weiterer unvergesslicher Moment war der Gewinn meines ersten internationalen Wettbewerbs. Das gab mir Selbstvertrauen und bestätigte, dass ich auf dem richtigen Weg war. Doch neben Wettbewerben und Auftritten gibt es auch ganz persönliche Augenblicke während des Übens – Durchbrüche, wenn man plötzlich etwas beherrscht, an dem man monatelang gearbeitet hat. Diese Momente sind ebenso bedeutend, denn sie formen einen als Musiker.
Apropos üben: Du wirst als einer der technisch versiertesten Euphonium-Spieler der Welt angesehen. Welche spezifischen Übungen oder Methoden haben dir geholfen, dieses Niveau zu erreichen?
Technik zu meistern entsteht durch eine Kombination aus Disziplin, Konstanz und intelligentem Üben. Ich habe schon immer großen Wert auf die Klangproduktion gelegt – dafür sind lange Töne und Flexibilitätsübungen essenziell. Außerdem arbeite ich intensiv an Tonleitern, Arpeggien und Artikulationsstudien, um sicherzustellen, dass jede Note gleichmäßig und präzise klingt. Ein weiterer Schlüssel ist das Üben schwieriger Passagen in extrem langsamen Tempi. Dabei konzentriere ich mich auf absolute Kontrolle, bevor ich das Tempo erhöhe. Schließlich gehören Atemübungen zu meiner täglichen Routine, um den Luftstrom und die Ausdauer zu optimieren – das ist sowohl für technische Passagen als auch für lyrische Phrasierungen entscheidend.
Das Euphonium hat eine große klangliche Bandbreite – von warmen, lyrischen Passagen bis hin zu virtuosen Läufen. Wie arbeitest du an deinem Klang und deiner musikalischen Ausdruckskraft?
Der Klang ist alles. Egal, wie schnell oder technisch versiert man spielt – ohne einen schönen Klang verliert die Musik ihre Seele. Deshalb investiere ich viel Zeit in die Klangverfeinerung, indem ich lange Töne mit dynamischer Kontrolle übe und mich auf Resonanz und Projektion konzentriere. Um meine musikalische Ausdruckskraft zu entwickeln, arbeite ich an der Phrasierung durch Melodien im Gesangsstil – oft singe ich Passagen, bevor ich sie spiele. Außerdem höre ich eine breite Palette von Musikern, nicht nur Euphonium-Spieler, sondern auch Sänger, Streicher und Pianisten, um Inspiration aus verschiedenen Ausdrucksweisen zu schöpfen. Ein weiteres wesentliches Werkzeug ist das regelmäßige Aufnehmen meines eigenen Spiels – so kann ich die Nuancen meiner Interpretation analysieren und gezielt verbessern.
Viele Musiker kämpfen mit Lampenfieber. Hast du auch einen guten Tipp, um mit Nervosität umzugehen?
Lampenfieber ist völlig normal, und ich habe gelernt, es als Vorteil statt als Schwäche zu nutzen. Eine der besten Methoden, um Nervosität zu bewältigen, ist eine gute Vorbereitung – wenn man sein Repertoire in- und auswendig kennt, fühlt man sich automatisch sicherer. Außerdem praktiziere ich mentale Visualisierung vor Konzerten: Ich stelle mir vor, wie ich mit Leichtigkeit und Selbstvertrauen auf der Bühne spiele. Eine weitere wichtige Technik ist die bewusste Atemkontrolle – langsame, tiefe Atemzüge helfen dabei, Körper und Geist vor dem Auftritt zu beruhigen. Schließlich erinnere ich mich immer an den eigentlichen Grund, warum ich auf der Bühne stehe: um Musik zu teilen, nicht um etwas zu beweisen. Wenn man sich auf die Kommunikation mit dem Publikum statt auf Perfektion konzentriert, verwandelt sich Stress in positive Energie und Aufregung, nicht in Angst.
Kommen wir konkret zu deinem Instrument: Viele Musikerinnen und Musiker interessieren sich für dein Material. Du spielst ein Euphonium von Besson, dein Mundstück von Denis Wick. Wie wichtig ist für dich das richtige Equipment, und wie wählst du es aus?
Material ist entscheidend, da es Klang, Ansprache und Spielkomfort direkt beeinflusst. Mein Besson Euphonium hat einen warmen und vollen Ton. Das ist genau der Klang, den ich möchte, und ich habe über die Zeit eine tiefe Verbindung zu seinen Spieleigenschaften entwickelt. Das Mundstück von Denis Wick habe ich gezielt ausgewählt, um meine Kontrolle, Flexibilität und Projektion zu optimieren. Dennoch betone ich immer, dass gutes Equipment zwar hilft, aber das Wichtigste ist, wie du spielst. Der Klang eines Musikers entsteht in erster Linie durch seine Luftführung, Ansatztechnik und Musikalität, nicht allein durch das Instrument. Gleichzeitig bin ich immer auf der Suche nach neuen Möglichkeiten, die Grenzen des Euphoniums weiter auszuloten. Deshalb engagiere ich mich in der Weiterentwicklung neuer Instrumente. Die richtige Ausrüstung ermöglicht es mir, mich voll auszudrücken und auf höchstem Niveau zu spielen.
Du spielst sowohl klassische als auch zeitgenössische Werke. Gibt es ein Stück, das dir besonders am Herzen liegt, und wenn ja, warum?
Es gibt viele Stücke, die meine Karriere geprägt haben, aber wenn ich eines wählen müsste, wäre es Vladimir Cosmas „Konzert für Euphonium“. Dieses Werk ist für mich besonders, weil es eines der ersten großen Konzerte eines renommierten Komponisten für Euphonium ist und die expressiven sowie technischen Möglichkeiten des Instruments hervorragend zur Geltung bringt. Die Art, wie Cosma lyrische, virtuose und filmische Elemente miteinander verbindet, macht es zu einem großartigen Erlebnis, es zu spielen. Jedes Mal entdecke ich neue Nuancen, und die emotionale Tiefe des Werks berührt das Publikum immer wieder aufs Neue.
Darüber hinaus liebe ich große romantische Melodien und Transkriptionen von Opernarien, da sie es dem Euphonium ermöglichen, in seiner lyrischsten und ausdrucksstärksten Form zu glänzen. Und natürlich freue ich mich immer über neue Werke, denn sie erweitern das Repertoire und verschieben die Grenzen dessen, was mit dem Euphonium möglich ist.
Als Solist spielst Du aber nicht nur existierende Werke wie das Konzert von Vladimir Cosma, du arbeitest auch mit Komponisten an neuen Werken. Wie sieht dieser Prozess aus, wenn ein neues Werk für Euphonium entsteht?
Die Zusammenarbeit mit Komponisten ist einer der spannendsten Aspekte meiner Arbeit. Der Prozess beginnt meist mit einer Diskussion über die Möglichkeiten des Instruments, seinen Klang und die musikalische Richtung, die wir erkunden wollen. Manche Komponisten haben bereits eine klare Vision, während andere auf meine Erfahrung mit dem Euphonium angewiesen sind, um herauszufinden, was am besten funktioniert.
Sobald die ersten Ideen feststehen, schreibt der Komponist oft Skizzen oder Entwürfe, die ich dann ausprobiere. In mehreren Feedback-Runden passen wir Elemente wie Tonumfang, Artikulation und Phrasierung an, um sicherzustellen, dass das Stück sowohl idiomatisch für das Euphonium als auch musikalisch wirkungsvoll ist. Manchmal fordern Komponisten die Grenzen des Instruments heraus – und genau das liebe ich! Es zwingt mich dazu, neue Techniken zu erforschen und kreative Lösungen zu finden, um ihre Ideen umzusetzen.
In den letzten Phasen arbeiten wir an der Interpretation und, wenn möglich, an einer gemeinsamen Uraufführung. Das Ziel ist immer, Musik zu erschaffen, die nicht nur das Euphonium in den Mittelpunkt stellt, sondern auch das Publikum bewegt und zukünftige Generationen von Musikern inspiriert.
Im Vergleich zu anderen Blechblasinstrumenten ist das Euphonium noch immer eine Art Nischeninstrument. Beobachtest du eine Veränderung in der Wahrnehmung dieses Instrumentes?
Ja, definitiv. Das Euphonium war lange Zeit im Vergleich zu anderen Blechblasinstrumenten unterrepräsentiert, aber in den letzten Jahren wächst das Bewusstsein für sein Potenzial immer mehr. Immer mehr Komponisten schreiben Werke für das Euphonium, immer mehr Solisten treten in Erscheinung, und das Instrument findet zunehmend seinen Platz in neuen musikalischen Kontexten über die traditionellen Brass Bands hinaus. Auch Social Media und digitale Plattformen haben eine große Rolle dabei gespielt, das Euphonium einem breiteren Publikum zugänglich zu machen.
Dennoch gibt es noch viel zu tun. Anders als Trompete oder Posaune hat das Euphonium bisher keinen festen Platz in großen Sinfonieorchestern – das muss sich meiner Meinung nach weiterentwickeln. Mein Ziel ist es, weiterhin Grenzen zu verschieben, mit Komponisten, Orchestern und Ensembles zusammenzuarbeiten und das Euphonium fest in der klassischen und zeitgenössischen Musikwelt zu etablieren.
Viele junge Musiker interessieren sich für das Euphonium, aber oft gibt es nicht genug professionelle Stellen. Was rätst du Nachwuchstalenten, die eine Karriere anstreben?
Es stimmt, dass die Euphonium-Welt wettbewerbsintensiv ist und die traditionellen Jobmöglichkeiten begrenzter sind als bei anderen Instrumenten. Aber das bedeutet nicht, dass eine Karriere unmöglich ist – sie erfordert nur Vielseitigkeit, Kreativität und eine klare persönliche Vision.
Mein wichtigster Rat ist:
- Entwickle eine eigene musikalische Stimme. Technische Perfektion ist wichtig, aber was einen Musiker wirklich auszeichnet, ist seine künstlerische Ausdruckskraft und Interpretation. Arbeite daran, einen einzigartigen Klang und Stil zu entwickeln.
- Sei vielseitig. Beschränke dich nicht auf ein einziges Genre – erkunde verschiedene Stile von Klassik bis Zeitgenössisch, Jazz oder sogar Crossover-Musik.
- Schaffe deine eigenen Möglichkeiten. In der heutigen Musikwelt reicht es nicht, auf eine traditionelle Stelle zu warten. Organisiere eigene Konzerte, arbeite mit Komponisten zusammen, arrangiere Musik und nutze digitale Plattformen, um ein weltweites Publikum zu erreichen.
- Netzwerke und bleib sichtbar. Wettbewerbe, Meisterkurse, Festivals und eine starke Online-Präsenz sind essenziell für den Karrierestart. Kontakte mit Musikern, Dirigenten und Komponisten können Türen öffnen, die du dir vorher nicht vorstellen konntest.
- Bleib leidenschaftlich und ausdauernd. Eine Karriere in der Musik ist ein langer Weg mit Höhen und Tiefen. Konzentriert zu bleiben, kontinuierlich zu lernen und offen für neue Chancen zu sein, ist der Schlüssel zum Erfolg.
Gibt es ein Ensemble, Orchester oder ein musikalisches Projekt, in der du unbedingt noch spielen möchtest?
Ich hatte das Privileg, mit unglaublichen Ensembles auf der ganzen Welt aufzutreten, aber es gibt immer noch viele Traum-Kollaborationen. Besonders gerne würde ich als Solist mit einem der führenden Sinfonieorchester der Welt spielen, wie den Berliner Philharmonikern, dem London Symphony Orchestra oder dem Orchestre de Paris. Das Euphonium in diesem Kontext zu präsentieren, wäre ein großer Schritt für die Anerkennung des Instruments.
Neben Orchesterauftritten interessiere ich mich auch sehr für neue genreübergreifende Kooperationen – sei es mit Jazzmusikern, Elektronikkünstlern oder Filmkomponisten. Das Euphonium in unerwartete musikalische Kontexte zu bringen, ist für mich besonders spannend. Ich glaube, dass dies eine der besten Möglichkeiten ist, sein volles Ausdruckspotenzial zu zeigen.
Woran arbeitest du derzeit? Gibt es kommende Projekte oder Aufnahmen, auf die wir uns freuen können?
Im Moment arbeite ich an mehreren spannenden Projekten, die meine Leidenschaft für Performance und Innovation verbinden. Einer meiner Hauptschwerpunkte ist die Entwicklung eines neuen Euphoniums – mit dem Ziel, die Intonation zu verbessern, das Gewicht zu reduzieren und weitere technische Optimierungen vorzunehmen. Es ist ein langfristiges Projekt, aber ich bin überzeugt, dass es eine neue Perspektive auf das Instrument eröffnen wird.
Was Auftritte betrifft, reise ich weiterhin als Solist um die Welt, was mich unglaublich erfüllt. In verschiedenen Ländern zu spielen, Musiker mit unterschiedlichen Hintergründen zu treffen und Musik mit vielfältigen Publikumsschichten zu teilen, ist eine bereichernde Erfahrung. Allerdings werde ich bald eine ganz neue Herausforderung meistern müssen – meine Frau und ich erwarten im Mai Zwillingstöchter! Das wird eine aufregende Zeit, sowohl beruflich als auch privat, und ich freue mich darauf, beide Rollen mit voller Hingabe zu leben.
Was Aufnahmen angeht, gibt es einige spannende Projekte, darunter neue Solowerke und Kollaborationen mit herausragenden Musikern. Ich kann noch nicht alles verraten, aber es wird frische und ambitionierte Werke geben, die die Grenzen der Euphonium-Musik weiter ausloten!
Eines der nächsten Projekte ist dein Auftritt als Solist mit dem Landesblasorchester Baden-Württemberg. Was macht diese Zusammenarbeit für dich besonders?
Ich freue mich riesig auf diese Zusammenarbeit! Das Landesblasorchester Baden-Württemberg gehört zu den besten Blasorchestern Deutschlands und ist bekannt für sein hohes musikalisches Niveau und seine dynamischen Programme. Mit einem so exzellenten Ensemble zu spielen, ist eine großartige Gelegenheit, denn sein Klang und seine Präzision schaffen die perfekte Grundlage, um sich als Solist voll auszudrücken.
Ein weiterer Grund, warum dieses Projekt für mich besonders ist, ist die Zusammenarbeit mit Björn Bus. Er ist ein herausragender Dirigent, unter dessen Leitung ich immer gerne spiele. Seine Energie, seine Präzision und sein tiefes musikalisches Verständnis schaffen eine inspirierende Atmosphäre für das gesamte Orchester und den Solisten. Ich bin mir sicher, dass wir unter seiner Leitung die volle Kraft und Emotion des Repertoires entfalten können.
Zudem liebe ich es, in Deutschland aufzutreten, wo Blasorchester eine starke Tradition haben. Es ist immer inspirierend zu erleben, mit welcher Begeisterung das Publikum und die Musiker diese Musik feiern.
Worauf freust du dich dabei am meisten?
Am meisten freue ich mich auf die Energie und Synergie, die durch das Zusammenspiel mit einem so talentierten Ensemble entstehen. Die Interaktion zwischen Solist und Orchester ist immer einzigartig, und ich genieße die Herausforderung, ein Werk auf eine Weise zum Leben zu erwecken, die sowohl die Musiker als auch das Publikum berührt.
Du wirst Johan de Meijs „UFO Concerto“ spielen. Kannst du uns einen kleinen Einblick in das Programm geben? Was kann das Publikum erwarten?
Johan de Meijs „UFO Concerto“ ist ein faszinierendes Werk – spannend, virtuos und voller Überraschungen. Es fordert sowohl den Solisten als auch das Orchester heraus und verbindet technische Brillanz mit tiefen, expressiven Momenten.
Das Publikum kann sich auf eine mitreißende Reise durch verschiedene musikalische Atmosphären freuen – von kraftvollen, fast filmischen Orchestrierungen bis hin zu lyrischen, intimen Passagen. Das Konzert hat eine fast erzählerische Qualität, und ich liebe es, wie es die Vielseitigkeit des Euphoniums einfängt – sowohl in seiner gesanglichen Ausdruckskraft als auch in seiner beeindruckenden Beweglichkeit.
Und zum Schluss eine persönliche Frage: Wenn du nicht Musiker geworden wärst, was wäre dann deine zweite Leidenschaft oder dein alternativer Beruf gewesen?
Das ist eine großartige Frage! Wenn ich mich nicht für die Musik entschieden hätte, wäre ich wahrscheinlich in einem Bereich gelandet, der mit Innovation und Kreativität zu tun hat. Vielleicht in der Ingenieurwissenschaft oder im Design, wo ich neue Konzepte entwickeln und Grenzen ausloten könnte – so wie ich es jetzt mit meinen Euphonium-Projekten mache.
Ich habe auch ein großes Interesse an Sport, daher hätte mich vielleicht auch ein Beruf im Bereich Leistungsoptimierung oder Coaching gereizt. Aber ehrlich gesagt: Musik war schon immer meine größte Leidenschaft, und ich kann mir mein Leben ohne sie nicht vorstellen!
Bastien, vielen Dank für dieses inspirierende Gespräch. Es war spannend, mehr über deine musikalische Reise, deine technischen Ansätze und deine Leidenschaft für das Euphonium zu erfahren. Ich freue mich darauf, zu sehen, wohin dich dein Weg als Musiker noch führen wird!
Konzerttermine mit Bastien Baumet im 1. Halbjahr 2025
- 03.2025 – Werkstattkonzert in Plochingen (Musikzentrum Baden-Württemberg)
- 04.2025 – Nagold
- 04.2025 – Wehr
- 05.2025 – Deutsches Musikfest Ulm
- 06.2025 – Schiltigheim (Fr)
Weitere Infos auf www.landesblasorchester.de/konzerttermine
Die Liveaufnahme des WASBE-Programms vom Konzert in der Stadthalle Göppingen am 07.07.2024 ist jetzt auf Spotify und allen gängigen Streamingkanälen verfügbar.
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