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FORTE Mai 2025, Kreisverbände und Verein, Verband & Vereine

Mammut-Orchester mit 180 Musikern

Myriam Thalacker
Kreisverband Ostalbkreis
Stadtkapelle Schwäbisch Gmünd
7. Mai 2025
C: David Spiller

Schwäbisch Gmünd war Ausrichtungsort des Thomas-Wieser-Projektorchesters

Stadtkapelle Schwäbisch Gmünd: 180 Musiker aus ganz Süddeutschland, die für ein Wochenende zusammenkamen und musizierten. Zum Schluss des Probenwochenendes fand das Abschlusskonzert im Congress Centrum Stadtgarten in Schwäbisch Gmünd statt. Kann das funktionieren? Der Dirigent Thomas Wieser im Interview zum Projektorchester.

 

C: David Spiller

C: David Spiller

 

Wie bereiten Sie sich auf ein Wochenende mit einem für Sie unbekannten Orchester vor? 

Das PO ist mir keineswegs fremd – im Gegenteil: Seit nunmehr 15 Jahren habe ich das Privileg, dieses Orchester zu dirigieren. Zwar jedes Jahr an einem anderen Ort, aber mit sehr vielen „Wiederholungstätern“! Als Dirigent gehe ich dabei grundsätzlich genauso vor wie bei meinen Stammorchestern. Ich erarbeite mir eine ganz persönliche musikalische Klangvorstellung aus der Partitur und lasse dabei meine mittlerweile über 30-jährige Erfahrung in der Klanggestaltung einfließen, um mit dem Orchester ganz besondere Klänge zu realisieren. Im Laufe der Zeit hat sich dabei ein markanter „Thomas Wieser-Klang“ herausgebildet – quasi meine eigene Klangphilosophie.

 

Die bisherigen Projektorchester umfassten rund 80 Musiker, am Projektorchester in Schwäbisch Gmünd nehmen rund 180 Musiker teil. Worauf ist bei dieser Anzahl insbesondere zu achten? 

Dieses Jahr steht unter einem anderen Stern, als die PO´s davor! Ich freue mich sehr auf dieses Mammut-Orchester mit rund 180 Musikern! Das Besondere daran wird sein, wie sich die einzelnen Klangfarben der Register untereinander mischen. Hinzu kommen noch der Saal und die Raumakustik im leeren und dann im besetzten Saal! Da kommt es sehr auf das Hören eines jeden einzelnen Musikers von seinem Platz aus an. Allein über 20 Querflöten und weit über 30 Trompeten werden mich sehr fordern! 

Angst oder gar Skepsis habe ich aber nicht! In einigen Regionen Spaniens, besonders rund um Valencia, sind Orchester dieser Größenordnung durchaus üblich.

 

Welche Botschaft möchten Sie den Teilnehmern unbedingt vermitteln?

Genieße den Moment – und vor allem den klanglichen Prozess. 

 

Wie kommunizieren Sie Ihre musikalischen Vorstellungen und Anweisungen? 

In meiner Orchesterarbeit geht es zielorientiert, fokussiert aber humorvoll zu. Mir ist die nonverbale Interaktion zwischen Musiker und Dirigent sehr wichtig. Einige musikalische oder klangliche Phänomene lassen sich jedoch nicht mit dem Dirigat zeigen, da braucht es dann schon die ein oder andere Erklärung. Liebend gern verwende ich ausgefallene Metaphern. Langweilig wird es nie!

 

Welche Erwartung dürfen Konzertbesucher für das Abschlusskonzert am Sonntagabend haben? 

Mir als Dirigent ist besonders wichtig, dass die Musiker aus dem Wochenende einen echten Mehrwert ziehen und diesen in ihrer musikalischen Darbietung dem Publikum vermitteln können. Wenn wir dieses Ziel gemeinsam bis zur Generalprobe am Sonntagvormittag erreichen, wird das Programm für die Konzertbesucher sicherlich zu einem unvergesslichen klanglichen Erlebnis. Das beeindruckende Volumen eines 180-köpfigen Orchesters wird die Zuhörer in eine außergewöhnliche, klangliche „Wolke“ hüllen. Auch der Anblick eines so großen Orchesters ist zweifellos ein einzigartiges visuelles Ereignis.

 

Sie bieten Kurse mit dem Titel „Klang-Werkstatt“ für Dirigenten und Musiker an. Welches Ziel verfolgen die Kurse? 

Ich biete sowohl Dirigenten als auch Musikern praxisorientierte „Werkzeuge“, die sofort anwendbar sind. Man kann sich das so vorstellen: Als Dirigent erhalte ich von meinen Musikern die unterschiedlichsten Töne, und meine Aufgabe ist es, aus diesen Tönen einen harmonischen Klang zu gestalten. Dabei müssen zahlreiche Parameter in einem Bruchteil einer Sekunde präzise zusammenpassen. Ich habe jedoch keinen direkten Einfluss auf das, was mir der Musiker „anbietet“. Daher ist es entscheidend, dass der Musiker ein tiefes Verständnis für die Nuancen seines Tones entwickelt – auch wenn dieser manchmal etwas „kränklich“ klingen kann (lacht). Jeder Ton in einer Partitur steht im Kontext der anderen und folgt bestimmten Gesetzmäßigkeiten, die es exakt abzustimmen gilt.

 

Welche Bedeutung hat für Sie Ihr Motto: „Klang durch Harmonie“? 

Der Satz ist noch nicht ganz vollständig – es fehlt der Aspekt der „Harmonie durch Klang“. Wir alle lieben es, in Harmonie und positiver Energie gemeinsam Erlebnisse zu teilen. Jeder Ton ist physikalisch eine Schwingung, also Energie, die wir als Musiker in Form von Klang weitergeben. Dabei bringt jeder Musiker dem Ton – bewusst oder unbewusst – eine bestimmte Emotion bei. Wenn sich Millionen von Tönen an einem Konzertabend vereinen, entsteht eine beeindruckende kollektive Harmonie. Auf diese Weise transportieren wir unter anderem fantasievolle Emotionen, die wiederum lebendige Bilder in uns allen hervorrufen.

 

Was ist Ihnen noch wichtig mitzuteilen? 

Hätte mir vor 15 Jahren jemand gesagt, dass dieses Projekt nun bereits sein 14. Konzert feiern würde, ich hätte es kaum glauben können. Wahre Helden sind die Organisatoren im Hintergrund – ihnen gebührt unser aller Dank! Vielen Dank an euch für alles, was ihr tut, um dieses Projektorchester am Leben zu erhalten!

 

Thomas Wieser ist Posaunist, hat Blasorchesterleitung studiert und lebt in Steingaden im Allgäu. Seit 2007 gibt er Workshops und Fortbildungen für Musiker und Dirigenten in der „Klangwerkstatt Thomas Wieser“. Ausgerichtet wurde das Projektorchester in diesem Jahr von der Stadtkapelle Schwäbisch Gmünd. Das Abschlusskonzert war ein voller Erfolg und für Musiker wie Zuhörer ein einmaliges Erlebnis. Das nächste Projektorchester mit Thomas Wieser findet vom 30.01.2026 – 01.02.2026 in Mögglingen (Ostalbkreis) statt.

https://www.stadtkapelle.de/

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