Herr Holz, wo arbeitet der BVBW denn schon nachhaltig?
Wir haben damit begonnen unsere Arbeitsabläufe zu digitalisieren, weil wir schnell gemerkt haben, dass riesige Archive mit unglaublich vielen Ordnern und Papier einfach nicht mehr zeitgemäß sind. So haben wir angefangen, auch die Rechnungen der letzten Jahre zu digitalisieren, um schneller auf alle zugreifen zu können. Gleichzeitig haben wir uns umgeschaut, wo wir unsere Büromaterialien lokal bestellen können, damit wir die Ware mit einem geringeren CO2-Ausstoß schnell zu uns liefern lassen können.
Was ist für das laufende Jahr noch geplant und an welchen nachhaltigen Prozessen arbeitet der BVBW gerade?
Da verweise ich gerne auf Irena Staudenmaier, die für 2025 unsere große Nachhaltigkeitsstrategie beim Blasmusikverband gestartet hat. Wir haben verschiedene kleine Gruppen, die alle einen eigenen Arbeitsauftrag haben. In unserem geht es um die Verwaltung: Was können wir in der Geschäftsstelle machen? Aber auch: Wie können wir unsere Erkenntnisse – zum Beispiel bei Landesvorstandssitzungen digitaler zu werden – bei Schulungen vermitteln und unsere Mitglieder gut abholen, damit die das schnell erlernen und umsetzen können.
Worauf legt ihr bei Veranstaltungen wert?
In Kürze finden die Landesvorstandssitzung und die Landesversammlung statt. Bisher wurden Tischvorlagen hierfür in großen Zahlen ausgedruckt, Reisekostenabrechnungen wurden auf Papier gemacht… Dieses Jahr werden wir solche Unterlagen das allererste Mal nur digital bereitstellen. Wer sie gerne vor sich liegen haben möchte, kann sie dann natürlich trotzdem ausdrucken. Wir verweisen aber gleichzeitig auf unsere App, in der man die Reisekostenabrechnung digital einreichen kann und da geht dann natürlich auch die Bezahlung schneller vonstatten. Wir versuchen ein Gefühl dafür zu schaffen, dass wir jetzt in eine neue Richtung gehen.
Wie fördert ihr die Motivation der Mitglieder, nachhaltiger zu werden?
Wir haben eine große Umfrage gestartet, die an jedes Mitglied gerichtet war, um herauszufinden, was die Vereine denn tatsächlich schon machen. Dabei wollten wir auch zeigen, dass Nachhaltigkeit nicht nur negativ geprägt sein muss. Nachhaltigkeit kann zum Beispiel auch – ganz einfach – Mülltrennung im Proberaum sein, oder wenn man nicht mehr von gedruckten Noten sondern vom Tablet spielt. Wir erhoffen uns davon, dass wir auf Grundlage dieser Rückmeldungen die Motivation unserer Mitglieder dann besser fördern können.
Wie kommuniziert ihr Fortschritte, Ziele und gelungene Projekte?
Dafür haben wir verschiedene Medien: die FORTE, unsere Social-Media-Kanäle, einen Newsletter und die BVBW-App, bei der sich jedes Verbandsmitglied anmelden kann und so jederzeit mit den neusten News versorgt wird.
Was ist Ihnen persönlich bezüglich Nachhaltigkeit besonders wichtig?
Ich sehe da drei Säulen: Zum einen muss es für mich leicht zu begreifen sein und ich muss intrinsisch motoviert sein. Ich muss wissen: Ich mache das, weil ich Spaß daran habe und weil es einen Mehrwert für mich hat. Zum anderen muss es messbar für mich sein: Ändert sich dadurch wirklich etwas oder sieht es nur auf dem Papier gut aus? Und zu guter Letzt muss es sich in meinen Arbeitsablauf integrieren lassen: Dieser muss ganz normal weitergehen können und ich darf mich dabei nicht gestört fühlen, obwohl ich solche Projekte mitverfolge.
Weitere Infos auf der Internetseite des Blasmusikverbandes Baden-Württemberg:
- https://www.blasmusikverband-bw.de/nachhaltigkeit/nachhaltigkeit-im-verband
- https://www.blasmusikverband-bw.de/nachhaltigkeit/nachhaltigkeit-im-bvbw
- https://www.blasmusikverband-bw.de/nachhaltigkeit/auswertungsbericht-zur-bewertung-der-nachhaltigkeitspraktiken-im-blasmusikverband
- https://www.blasmusikverband-bw.de/nachhaltigkeit/meinbvbwonline