Musik berührt, belebt und weckt Erinnerungen – auch bei Menschen mit Demenz, deren musikalisches Gedächtnis oft erstaunlich lange erhalten bleibt. Das Förderprojekt „Länger fit durch Musik!“ des Bundesmusikverbands Chor & Orchester (BMCO) zeigt, wie Orchester und Musikvereine zu Orten lebendiger Teilhabe werden können.
Rund 1,8 Millionen Menschen in Deutschland sind an Demenz erkrankt, bis 2050 könnten es bis zu 2,8 Millionen sein. Ziel des Förderprogramms ist es, Musikvereine für die wachsende Anzahl Demenz-Kranker in Deutschland zu sensibilisieren.
Warum ist Musizieren auch für Menschen mit Demenz bedeutsam? Musik hat eine nachgewiesene Wirkung auf Menschen mit Demenz. Vertraute Melodien wecken Emotionen und Erinnerungen, die anders kaum mehr erreichbar sind. Selbst in späteren Stadien bleibt das musikalische Gedächtnis vielfach erhalten. Gemeinsames Musizieren ermöglicht Betroffenen soziale Teilhabe, stärkt das Selbstwertgefühl und gibt Struktur – unabhängig von der musikalischen Leistung.
„Länger fit durch Musik!“ unterstützt Orchester, ihre Arbeit demenzsensibel zu gestalten – mit neuen Probenformaten, niedrigschwelligen Mitspielangeboten oder inklusiven Konzertkonzepten. Jährlich können bis zu 22 Ensembles bis zu 9.500 Euro Förderung erhalten, ergänzt durch fachliche Begleitung und eine Qualifizierung für musikalische Leitungen.
Ein Beispiel ist das Orchester Musikfreunde Heidelberg. Es wurde 2024 als erstes Orchester Deutschlands vom BMCO zertifiziert, nachdem es eine Demenz-Partner-Schulung absolviert hatte. Mit diesem Wissen bindet es Menschen mit Demenz aktiv in Proben und Konzerte ein und zeigt, wie Musikvereine Teilhabe umsetzen können.
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